Am 20. und 21. April 2002 veranstaltete der Landesverband Berlin- Brandenburg im VDH in den Ausstellungshallen am Funkturm seine 35. Internationale Rassehundeausstellung. Trotz der zur Zeit vielen Probleme mit der Hundehaltung in Deutschland , der unqualifizierten Diskussion im Bezug auf die populistisch aufgebauschte Debatte im Bezug auf die sogenannte Kampfhundeproblematik und trotz der durch die Politik uneinheitlichen und unqualifizierten Hundeverordnungen in den Bundesländern, was zu einer großen Verunsicherung der Hundehalter geführt hat, wurde mit einer Meldezahl von 2590 Tieren das Meldeergebnis der Vorjahre nur unwesentlich unterschritten. Dafür sei allen Ausstellern gedankt. Allen diesen Hetztiraden zum Trotz, denen sich die Hundezucht und Haltung erwehren muss, beweist das, dass die Liebe zum Hund, dem ältestem Begleiter des Menschen, ungebrochen geblieben ist. Im Ring 19, dem Ring der polnischen Hirten und Hütehunderassen, waren zur Beurteilung 23 Hunde gemeldet, von denen 22 vorgestellt wurden. An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Sonderleiterin Frau Dietlind Ehrhardt und ihrem Team für die reibungslose Unterstützung bei meiner Beurteilungstätigkeit bedanken. Auch Frau Sassenberg, die als Zuchtrichteranwärterin kurz vor dem Abschluss ihrer praktischen Ausbildung steht, gilt mein Dank, war ich doch durch einen fast überstandenen Unfall noch leicht behindert, und eine Hilfe war daher sehr willkommen. Während die zwei vorgestellten Tiere der Rasse Owczarek Podhalanski keine Aussage über den derartigen Zuchtstand erlauben, kann man über die 20 Vertreter der Rasse PON (Polski Owczarek Nizinny) einige Beobachtungen in die Diskussion einfließen lassen. Im Bezug auf die Rutenlängen wurde ein Tier mit verkürzter Rute von Geburt an vorgestellt, 3 Tiere hatten eine kupierte Rute, davon ein wunderschöner Rüde aus Polen. Für diese Tiere war es der letzte Besuch einer Rassehunde- Zuchtschau auf deutschem Boden. Alle anderen Tiere hatten eine lange, bis zum Sprunggelenk reichende Rute, die aber in unterschiedlichster Weise behaart war und getragen wurde. Eine Zuchtvorstellung zu erarbeiten könnte dem einheitlichem Erscheinungsbild der Rasse durchaus dienlich sein. Weiterhin war auffällig, dass von 20 Tieren 6 doppelt angelegte P 1 hatten. Das sind immerhin 30 %. Durchweg, mit Ausnahme der jüngsten Vertreter der Rasse , hatten alle Tiere ein kräftiges und festes Haarkleid. Zwar schreibt der Standard eine schwarze Pigmentation der Ballen und Krallen vor, kein einziges Tier hatte aber jene durchweg schwarz gezeichneten Krallen. Diese Standard- Wunschvorstellung ist nach meiner Ansicht auch kaum zu erreichen. Wer auf dieser Ausstellung sein Tier gemeldet hatte, hätte durchaus einen der ersten Plätze belegen können. Bei keinem Tier wurden relevante Mängel oder gar Fehler im äußerem Erscheinungsbild festgestellt, so dass das Niveau der vorgestellten Tiere als "sehr gut" eingeschätzt werden kann. Ich verbinde die Hoffnung, möglichst viele der vorgestellten Tiere auf künftigen Ausstellungen wieder sehen zu können. Es war eine sehr schöne Repräsentation und damit verbunden hervorragende Werbung für unsere Rasse PON.